RC Eicher Mammut HS/TL

Guten Nachmittag, es wird Zeit für ein neues Projekt.Wie der Titel schon verraten hat gibt es einen Eicher Mammut HS/TL. Das Vorbild, der echte Mammut HS/TL war der erste Turbo-aufgeladene Serientraktor in Deutschland, vielleicht sogar Europa. Er kam 1971 raus und wurde bis 1973 etwas über 200 mal gebaut.
Abgesehen vom Turbolader ist der Traktor ein normaler Mammut HS, sprich MF185-Multipower Getriebe, allerdings dank Turbo leistete er 75PS womit er schon fast in Wotan-Terretorium kommt.

Jetzt aber zum Modell. Alles was 3D drucken geht ist 3D gedruckt. Das komplette Modell ist in einer Layerhöhe von 1mm gedruckt, Druckzeit dürfte alles in allem um die 10h betragen schätze ich.

Die erste Ladung Teile. Rahmenteile, Elektronik-Kasten etc.

Die Haube noch im Druck befindlich

Die ersten Rahmenteile zusammengeklebt. Geklebt wird das PLA mit normalem Sekundenkleber, das hält so fest dass man es nur durch komplettes zerstören des Modells wieder auseinander bekommt.
Das hält sogar so schnell dass ich schon Modelle zerstört hatte bzw. neu drucken musste weil ich beim zusammenkleben nicht ganz an der richtigen Stelle zusammengedrückt hatte.

Jetzt ist auch die Haube und die Seitenteile gedruckt. Die Haube wurde schonmal etwas angeschliffen so braucht es weniger Füllerprimer.

Rahmen, Haube und Seitenteile mal zusammengestellt. Manches ist schon das erste mal gefüllert.

Zu guter Letzt noch die Kotflügel. Wie man sieht sind die etwas uneben, da ist mehr als nur Füllprimer nötig da muss ich definitiv spachteln dass die schön rund werden.
Denke wenn ich sie dicker gemacht hätte wäre der Effekt weniger schlimm, aber der große runde Radius ist auch nicht das beste.

So, das wars für den Anfang.

Danke ihr beiden

Also das nachbearbeiten hält sich echt in Grenzen. Problematisch wird es eben bei kleinen Details, das geht hald mit FDM gar nicht. Ich träume ja auch etwas von einem Resindrucker.. Aber mal abwarten bis die Preise etwas fallen. Wobei es ja mittlerweile schon ganz akzeptable gibt

Die meisten Teile sprühe ich 1-2 mal mit Füllprimer, schleife dann etwas nach mit 240er Schleifpapier, noch ne Schicht Füllprimer, dann 600er Schleifpapier und lackieren. Bin da auch recht faul, mehr als ein paar Minuten schleifen tu ich auch nicht.
Manchmal erkennt man das am Ende am Modell noch durch, aber das stört mich weniger.;)

So, weiter geht es am Modell. Mittlerweile mehr Schichten Füllprimer und am Ende auch etwas Spachtelmasse wie man sieht. Die Haube ist mir beim zusammenkleben etwas misslungen, daher war mehr Spachtel nötig. Das in alle Richtungen runde Teil am Amaturenbrett geht auch nicht ohne spachteln. Da wäre natürlich DLP/SLA ganz praktisch

Jetztmal ein Bild von den Zahnrädern. Die sind ebenfalls 3D gedruckt und so ziemlich das kleinste was in Sachen Zahnrad mit FDM und 0.4mm Nozzle möglich ist. Als Motor kommt ein normaler N20 mit 100U/min zum Einsatz, der sitzt dann vor der Achse. So ist das ganze recht kompakt. Nachteil, keine Differential-Wirkung.

So, dann kommt der Motor und Servo gleich rein. Der Servo für die Heckhydraulik ist ja schon seit Anfang an drin. Den hatte ich nur Testweise rein gesteckt und nicht mehr wieder rausbekommen

Zum Abschluss noch mal zwei Bilder von der Elektronik bzw. meiner Hauptplatine. Die hatte ich ja im MB-Trac Thread schon gezeigt damals als ich sie zusammen gelötet hatte. SD-Karte zum Größenvergleich;)
Auf der Platine sitzt ein Atmega 328, der Mikroprozessor quasi das Gehirn vom Trecker. Auf den Chip wird der Arduino-Bootloader gebrannt, dadurch ists einfach zu programmieren und ich kann die ganzen tollen Libraries nutzen wie z.b. die für den NRF24 2,4Ghz Transeiver der hinten auf die Platine gelötet wird.
Ansonsten sitzt auf der Platine noch ein 3.3V Spannungsregler, 3 Mosfets für eventuelle Licht/Blinker, 2 Widerstände als Spannungsteiler fürs auslesen der Batteriespannung und der 16Mhz Keramikresonator.
Sprich im Grunde ist nichts drauf bzw. nur das allernötigste

So, das wars dann erst mal für Heute

Zitat von Fendt-Favorit;455768

die Platine sieht sehr gut aus, sauber gelötet! Die ist ja sogar noch etwas kleiner, als die Graupner GR-12 SC und SH, die ich gern verbaue.

Danke
Hab mal die Maße für Graupner GT-12SC geschaut.. Denke von der "Fläche" her kommt es aufs gleiche raus, meine ist nur mehr quadratisch
Theoretisch wäre auch noch kleiner möglich, aber ich muss es ja auch noch löten können, wenn die Pads alle zu dicht beieinander sind wird das nix mehr..
Aber für ein anderes Projekt hab ich schon vor mal noch zu verkleinern. Wenn man die Mosfets weg lässt (bisher hab ich eh nirgendwo Beleuchtung eingebaut) und den AMS1117 gegen etwas kleineres (und bestenfalls auch mit niedrigerer Dropout-Schwelle) ersetzt.. dann geht da noch was
Aber es ist der NRF24 ja auch hinten drauf gelötet, und irgendwo im Modell muss ich den (vergleichsweise riesigen) Motortreiber ja auch unterbringen.

Quirl, danke

So, weiter geht es. Zuerst mal mit Bildern von der Achse bzw. dem was die Achse werden soll.

Dann wurde der Kasten für die Elektronik und die Trittbleche fest geklebt und das Zugmaul getestet. Leider ist das nicht das beste Design da der Motor und Zahnrad zuerst verbaut sein muss bevor ich den Elektronik-Kasten dran klebe. Idealerweise hätte ich natürlich alles so dass mans komplett zusammen bauen kann bevor die Servos und Motoren rein kommen, aber das ist eher nicht möglich. Arg viel Platz für Schrauben und ähnliches zum Zusammenbau ist ja auch eher nicht. Und mit der Reproduzierbarkeit der Druckteile ist es doch einfacher alles zusammen zu kleben, sollte doch mal was schief laufen kann man ja Teile nachdrucken zum reparieren

So, weiter geht es mit dem ersten zusammenstellen mit Rädern, Kotflügeln etc. und ein Größenvergleich zum Siku Classic D9005.
Keine Sorge, die Vorderräder sind natürlich nicht final, da kommen keine Allrad-Reifen hin Und die hinten werden auch noch ausgetauscht;)

Zum Abschluss noch ein Bild von den Felgen für die zukünftigen Hinterräder

So, das wars dann für Heute auch wieder.

Moin, danke

Mit dem 3-poligen Steckplatz ist so ne Sache. Beim D16006 hab ich nen 3 poligen Anschluss der ist allerdings Serielle Schnittstelle TX, Masse und Akkuspannung.
So brauche ich im Anbaugerät zwar Elektronik, aber keinen Akku.

Wäre natürlich cool wenn ich irgendwie beides auf eins legen könnte. In manchen Anbaugeräten ist eben wirklich kein Platz für Elektronik. Aber andererseits, über die serielle Schnittstelle kann ich eben jede Funktion vom Traktor auch aufs Anbaugerät übertragen und hab somit viel mehr Möglichkeiten als nur ein Servo.

Der Eicher hat jetzt noch keinen Anschluss bekommen, ist auch eine Platzfrage. Hab da beim Deutz ja ganz normale 2.54mm Dupont-Header genommen.. das ist einfach riesig, das geht an so nem kleinen Traktor nicht.
Und ich hab bisher keine Male-Versionen für 1.27mm Pinheader gefunden.

Andere Variante wäre natürlich einen Servo-Anschluss verwenden und wenn Elektronik im Anhänger dann direkt mit Empfänger.. Allerdings brauche ich dann eben wieder ne/die Hauptplatine + Empfänger, wenn ich die serielle Schnittstelle verwende kann ich z.b. einen Tiny85 oder so im Anhänger verbauen
Und das mit dem Kanalwahl wird schwieriger..

Guten Abend und danke für die netten Worte

Zitat von schlüterflo;455858

nur vorne deine Spur wirkt noch recht breit.
Legst auch ein Wahnsinns Tempo an den Tag 👍👍

Mit der Spur muss ich mal schauen. Der hat ja kein Allrad, da kommen also noch viel schmälere Räder drauf. Dennoch könnte sein dass die Vorderachse etwas zu breit ist. Könnt ihr nachher an den Bildern urteilen Ich muss die Voderachse aber sowieso nochmal neu machen.

Das mit dem Tempo ist so eine Sache, da muss ich gestehen dass der Bericht hier nicht ganz mit dem Baufortschritt synchron ist. Angefangen hab ich das Modell mitte November, dann lag es einige Zeit rum. Jetzt baue ich wieder dran weiter.

Zitat von deere6920s;455922

Mir gefällt sehr wie man die einzelnen Schritte beim Bau und die Konstruktion der Teile für die Einbindung der RC Komponenten sehen kann.

Ich persönlich finde das immer schade wenn RC Umbauten gezeigt werden erst wenn sie fertig sind;) Ist auch irgendwie auf den Maßstab 1:32 beschränkt, vermutlich weil da die Umbauten oft relativ schnell von Statten gehen. In anderen Maßstäben sind ausführliche Bauberichte/Bauvorstellungen viel üblicher..
Zumindest mal gewesen. Ist schon ne Weile her dass ich da in entsprechenden Foren unterwegs war.. Einige Jahre
Hab da früher schon gerne die Berichte gelesen, mit ein Grund weshalb ich überhaupt mit RC-Modellen angefangen hab. Drum möcht ich das bei meinen Projekten immer dokumentieren wie es entsteht

So, weiter geht es mit dem Modell. Jetzt gibts leider gleich einen kleinen Schock in Form eines Zeitsprungs. Wie gesagt hatte ich das Modell mitte November angefangen, dann ne Weile nicht mehr dazu gekommen und jetzt mache ich weiter. Die folgenden Bilder sind die letzten aus November. Leider ist mir im November eine meiner SD-Karten kaputt gegangen, daher gibt es seit dem letzten Beitrag und diesen Bildern jetzt keine Bilder. Somit sind jetzt Vorderreifen dran, Farbe drauf.. und die Elektronik schon drin. Von allem hatte ich Bilder, nur leider jetzt nicht mehr

Aber genug der Worte, hier sind die Bilder.

So, ein Blick von unten auf die Elektronik. Grade hier tut es mir Leid dass ich keine genaueren Bilder habe, aber da kommt noch was;)

So, zum Abschluss des heutigen Posts das Thema Reifen.
Derzeit sind die Vorderen Räder aus PLA gedruckt. Das sieht zwar optisch gut aus, ist aber zum fahren nichts. Ist ja hart und hat eben sehr wenig Reibung. Dadurch dass der Traktor auch kein Differential hat kennt er im Grunde nur geradeaus so.
Es muss also eine Alternative her.
Daher hab ich mit TPU experimentiert, flexiblem Filament. Wie schon im MB-Trac Bericht geschrieben sind die Ergebnisse nicht die besten, wobei die kleinen Vorderräder gar nicht so schlecht wurden, viel besser als die Trac-Räder mit richtigem Profil.
Allerdings ist das TPU nicht so weich und auch da es so klein gedruckt ist vom Verhältnis Infill zu Wandstärke nicht ideal. In anderen Worten, nachgeben/weich sein ist nicht.
Der einzige Vorteil ist, dass die Reibung vom Material doch deutlich höher ist als bei PLA. Man merkt den Unterschied auf jeden Fall.
Auch macht es nicht das typische Rollgeräusch von einem harten Material wenn man die Räder rollt.

Aber was das fahren an sich angeht tut es leider wenig zur Sache, der Traktor schiebt trotzdem über die Vorderachse.

Egal, hier mal die Bilder von den TPU Vorderrädern.

Wie schon im MB-Trac Thema geschlussfolgert ist das Reifen drucken nicht zielführend. Zumindest wenn diese weich sein sollen bzw. Reibung haben. Jetzt stellt sich natürlich die Frage welche Räder ich da stattdessen vorne drauf mache.. leider konnte ich bisher nichts finden, die Räder die man so bekommen kann sind alle zu klein.

Hat schonmal jemand probiert Reifen zu gießen? Es gibt ja weichere Silikon/2K Mischungen die den Eigenschaften von Gummi ähneln. Hatte da vor langer Zeit mal in RC Foren was drüber gelesen, allerdings ist es schwierig an so Material zu kommen, und auch nicht günstig.. noch ist die Verarbeitung einfach..

ps. Wir sind jetzt Zeitsynchrontechnisch am Stand von vor ~2 Tagen angekommen, bzw. an dem Stand in dem der Mammut war bevor ich ne Weile nichts dran gemacht hatte.

Danke für den Tip mit Artisan32, die Seite kannte ich noch gar nicht. Wahnsinn was da alles an Reifen gibt :o
Leider war da auch nichts dabei was vom Profil und Größe als Vorderreifen für den Eicher geeignet wäre.

So, weiter geht es am Modell.
Zuerst ein paar Details rund um den Motor hinzugefügt.
Vorder - Nachher Bild

Weiter geht es mit den Lichtern an Haube und Kotflügel, bzw. dem Lichtgehäuse. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich kleine LED's einbaue, oder ob die Lichter dunkel bleiben. SMD-LED's löten ist nicht meine liebste Arbeit.. und die Lichter sind nur mit Sekundenkleber festgeklebt, leider schon nachdem Farbe auf dem Modell war bzw. Grundierung.
Wenn man 3D Drucke direkt zusammen klebt hält das absolut fest, da reißt man eher das Modell auseinander als die Klebestelle.
Aber sobald mal Farbe oder Grundierung drauf ist natürlich nicht mehr.. dann hält die Klebestelle nur noch so gut wie der Lack oder die Grundierung. Außerdem löst der Sekundenkleb die Grundierung immer an beim kleben.. und verdünnt sich. Dann hält es auch nicht mehr so gut.
Oder in anderen Worten, wenn ich an den Lichtern zu viel rumhantiere fallen die wieder ab. Drum.. mal schauen.

Und das ganze endlich in Blau!

Zuletzt noch Bilder von den jetzt lackierten Details rund um den Motor.
Man kann ebenfalls Anfänge des Heckhubwerks erkennen;)

So, das wars dann auch schon wieder für heute.
Wer genau hinsieht wird erkennen dass da Kabel raus hängen und die Hauptplatine nicht mehr drin ist. Hab die Platine leider für ein anderes Modell gebraucht und musste sie somit wieder raus löten..