• Moin Bernhard,

    den von Alex verlinkten Photon nutze ich für meine 1:87 Modelle und bin sehr zufrieden mit dem Gerät.

    Gruß Norbert

    Hallo Norbert,

    ich bin noch totaler Neuling in Sachen 3D Druck. Mit CAD kenn ich mich aber sehr gut aus.

    Wenn man sich diverse 3D gedruckte Modelle anschaut, so haben diese oftmals eine leicht strukturierte Oberfläche. Dh diese ist nicht glatt sondern leicht rau.

    Ist das bei den Resin Druckern auch der Fall? Oder nur bei den Filamentdruckern?


    Gruß

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    die 3D-Drucker bauen die Druckobjekte alle schichtweise auf. Bei den Resindruckernfür den Hausgebrauch bekommst Du mit Schichtstärken ab 0,001mm die feinsten Details und Oberflächen hin. Bei den Filamentdruckern ist mir für den Hausgebrauch eine Schichtstärke von 0,005mm bekannt.

    Bei Resindruckern kann man die Oberflächenstruktur durch Positionierung des Druckobjekt beeinflussen. Bei Filamentdruckern sollen auch Optimierungen durch Druckgeschwindigkeit, Temperatur etc. möglich sein.

    Wenn die Teile, die Du gesehen hast, bei Shapeways gedruckt wurden sind die zwar auch schichtweise aufgebaut, basieren aber tlw. auf anderen Druckverfahren. Die meist gebräuchlichen Verfahren/Materialien sind da Versatile Plastic/Selective Laser Sintering (SLS) ehemals White Strong Flexible und Fine Detail Plastic/Material Jetting. Bei ersterem wird mit einem Laser schichtweise die Struktur des Modells aus einem Granulat "herausgeschmolzen". Die Struktur des Granulats ist danach auch noch erkennbar. Das zweite Verfahren bei Shapeways läuft ähnlich ab wie das LCD-basierte SLA Verfahren der Resin Drucker. Lediglich als Stützmaterial wird hier wohl ein Wachs eingesetzt, was nach dem Druck ausgewaschen wird. Hier kann es auch je nach Ausrichtung des Druckobjektes zu mehr oder weniger rauhen Strukturen kommen.

    Wenn Du in Richtung Resindruck tendieren solltest, würde ich mir mal den Anycubic Photon Mono X näher anschauen. Der hat gegenüber seinen Schwestermodellen (Photon Classic: 115mm*65mm*155mm/l*b*h) und vielen Wettbewerbern einen vergrößerten Bauraum (192mm*120mm*245mm) bei einer gleichbleibenden Druckqualität und ist mit aktuell etwas zwischen 500 und 550€ immer noch erschwinglich gegenüber einem Drucker z.B. von Formlabs. Umgerechnet auf 1:1 lassen sich mit dem Mono X in 1:32 Bauteile 6,1*3,8*7,8m Größe drucken. Die gleichbleibende Druckqualität wird mit dem Einsatz eines 8,9" 4K Displays statt eines 5,2" 2K Displays

    Gruß Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von nobby 87 (12. Oktober 2020 um 17:31) aus folgendem Grund: Abmessungen Bauraum Mono X korrigiert

  • Hier sieht man ganz schön diese rauere Oberfläche. Könnte es sich hier um das SLS Verfahren handeln?



    Ich habe mich bisschen eingelesen. Normalerweise müsste bei den Resindruckern die Oberfläche ohne Nachbearbeitung bereits ein gutes Ergebnis haben. Während man bei Filamentdruckern per Hand nacharbeiten muss.

    Wie sieht es mit diesen Wash and Cure Maschinen aus, welche empfohlen werden. Hast Du damit auch Erfahrung?

  • Hier sieht man ganz schön diese rauere Oberfläche. Könnte es sich hier um das SLS Verfahren handeln?

    Jepp, das wird ein Druck mit dem SLS Verfahren sein. Zwischen dem und der erreichbaren Oberflächenqualität von Resindruckern liegen Welten.

    Zum Vergleich nochmal das zweite populäre Shapeways Verfahren (Fine Detail Plastic/Material Jetting). Die Mulde ist im Maßstab 1:87 und die Oberfläche nicht bearbeitet. Die Flächen sind leicht rauh.

    Dann ein paar Drucke aus meinem Anycubic Photon zum Vergleich auch wieder 1:87. Hier wurde nur die Stützkonstruktion entfernt. Ansonsten sind die Oberflächen auch wieder unbearbeitet.

    Als erstes ein Schneidwerk in H0. Schneidwerkstisch, Einzugsschnecke und Haspel sind jeweils Einzelteile und nur lose zusammen gesteckt. Die Ausrichtung des Schneidwerkstisch beim Druck war waagerecht, daher sieht man die Druckschichten.

    Als nächstes Geländer für den Siku John Deere 8500i Häcksler in 1:87. Die Geländerholmstärke ist hier 0,4 mm. Hätte man sicher auch aus Draht oder PS-Profilen biegen können, aber wozu hat man den Drucker stehen?

    Hier kann man auch noch die Ansätze für die Stützkonstruktion erkennen. Bei filigranen Teilen ist das tlw. ganz schön fummelig die sauber zu entfernen. Da muss man schon ein bisschen experimentieren um das Resin passend aushärten zu lassen um hier sauber arbeiten zu können.

    Hier nun ein paar Mähdrescher Teile zum oben gezeigten Schneidwerk ebenfalls in 1:87, wo auch nur die Stützkonstruktion entfernt wurde und die ich dann ohne Bearbeitung der Oberflächen grundiert habe. Der Druck dieser Teile hat etwa 8h gedauert, da die Teile die Bauraumhöhe weiter als üblich ausgereizt haben. Die Druckzeit ist nur abhängig von der Höhe des Bauteils im Bauraum sprich also der Anzahl der zu druckenden Schichten.

    Teile in dieser Größe dürften in 1:32 für Resin Drucker mit Standard Bauraum auf 5 bis 6" Displays für die Belichtung ohne Stückelung nicht machbar sein. Da wäre ein Drucker wie der neue Photon Mono X schon sinnvoll aber auch deutlich teurer als ein Photon Classic.

    Bei der Oberflächenqualität ist natürlich auch immer ein bisschen experimentieren mit den Geräteeinstellungen sinnvoll. Von Resin zu Resin gibt es da auch Unterschiede für die optimalen Einstellungen. Als positiv hat sich bewährt die Bauteile für den Druck zu kippen und auch so auszurichten bzw. zu konstruieren das die Ansätze der Stützkonstruktionen später unsichtbar sind.

    Was man für einen heimischen Resin Drucker auch nicht ausser Acht bleiben sollte ist der Geruch bzw. die Ausdünstungen des offenen Resins. Die Ausdünstungen sind zum einen gesundheitsschädlich und auch störend, das aber je nach Resin und eigenem Empfinden verschieden. Auch sonst ist das Material nicht ohne und mit entsprechender Vorsicht zu verarbeiten. Einen Raum für den Drucker, der nicht gleichzeitig Aufenthaltraum ist und eine gute Lüftung hat, kann ich da nur empfehlen. Meiner steht im Arbeitszimmer, wo das Fenster auf Kipp steht wenn der Drucker läuft. Und dort arbeitet immer nur einer, entweder ich oder der Drucker. Für den Druckerstandort sollte man auch auf die Raumtemperatur achten. Zu niedrige Temperaturen mag das Resin nicht.

    Ich hoffe so einen Eindruck verschafft zu haben was mit einem Resin Drucker im Vergleich zu anderen Druckverfahren möglich ist.

    Gruß Norbert

  • Hallo,

    noch eine kurze Ergänzung zu dem ausführlichen Bericht von Norbert. (Danke)

    Beim drucken von mehreren Kleinteilen hat der Resindrucke den Vorteil, dass es egal ist, ob Du ein Teil druckst oder die ganze Druckplatte voll mit Teilen druckst.

    Beim Plastiknudeldrucker macht ich dies dann zeitlich deutlich bemerkbar. Dieser fährt jedes Teil einzeln an, somit verlängert sich die Druckzeit.

    Der Resinddrucker belichtet immer die komplette Druckplatte an den Stellen, bei den sich das Resin verfestigen soll.

    Viele Grüße

    Axel

  • Eure Beiträge zu diesem Thema sind für mich echt wertvoll.

    Da ich keinen eigenen Drucker habe und auch mittelfristig nicht vorhabe einen zu beschaffen lasse ich bisher meine Teile immer bei shapeways in Fine Detail Plastic drucken. So richtig zufrieden bin ich mit der Oberfläche aber nicht. Für mich hat das Druckverfahren aber den Vorteil, dass es keine Stützen braucht.

    Wisst ihr ob es Dienstleister gibt, die Lohndruck in hochwertigem Resindruck anbieten? Wenn ja, wer? Gibt es dabei die Möglichkeit zu bestimmen, wo die Stützen ansetzen sollen (sollte ja eher die Nicht-Sichtseite sein)

    Wie entfernt ihr die Stützen? Ich habe bei einem früheren Versuch schon einige filigrane Teile dabei kaputt gemacht und deshalb habe ich dieses Druckverfahren für mich nicht unbedingt weiter verfolgt.

    Grüße von Franz

  • erstmal vielen Dank an die ausführliche Darstellung des Resindrucks. Das hilft mir sehr weiter. Mein Ziel ist es im Winter (hab da paar Wochen Urlaub), mich näher damit zu beschäftigen und einen Resindrucker anzuschaffen.

    In meinem Bekanntenkreis sind zwar viele 3D Drucker unterwegs, aber alles nur Filamentdrucker. Wobei mir der Ausdruck Plastiknudeldrucker sehr gut gefällt. So einer soll allerdings auch noch kommen, aber mehr für meine "normale" Werkstatt.

  • Moin,

    ich habe bisher auch nur einen Filamentdrucker, habe aber trotzdem schon Vieles für den Modellbau damit gedruckt. Das Ganze ist natürlich mit weit mehr Aufwand verbunden, da viele Details händisch angefertigt werden müssen, doch das stört mich eigentlich kaum. Ich finde daher, dass ein Filamentdrucker im Modellbau auch durchaus seine Berechtigung hat, es kommt nur darauf an, wie viel man Nacharbeiten möchte.

  • Moin

    Ich habe einen Photon und einen I3 Mega. Die Ergebnisse vom Photon sind unschlagbar, allerdings hat er ein recht kleines Druckbett. Die Arbeit mit dem Resin ist ein echtes gematze und das Zeug riecht. Von den Einstellungen kam ich hier schneller zu einem guten Ergebniss.

    Beim Photon hat man ein größeres Drucbett muss aber mehr Zeit in die Nacharbeit stecken. Das PLA riecht man dafür nicht. Hier gibt es sehr viele Einstellmöglichkeiten und somit viele Punkte wo man Fehler machen kann. Meiner Meinung nach das schwierigere Verfahren.


    Ich benutze mittlerweile beides. PLA für große Teile: Tank vom Gülle Fass; Resin für die Details Leitern, Federzinken usw.

  • Hallo

    Da sich in drei Jahren vielleicht was getan hat, habe ich ein paar fraen an euch:

    Welchen Drucker könnt ihr mir empfehlen ?

    Ich möchte eher so in die richtung Gewichte usw gehen

    Und was sind die unterschiede bei den Verfahren ?

    Lg Markus

    Mfg Markus

    Wo John Deere nicht mehr kann,fängt Fendt erst an.

  • Danke für die Frage Markus ;)

    Daran wäre ich auch wohl interessiert , da ich immer noch sehr viele teile sehr umständlich selber irgendwie herstellen muss...

    und natürlich , ob sich das lohnt , wenn man sich nur für sein eigenes Hobby , so ein ding zulegt .

    Mit freundlichen Grüßen

    Klaus

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