Schneider-Hof: Das Ende, S. 131

  • Hallo zusammen,

    zum Wochenende möchte ich euch eine neue Bildergeschichte zeigen: "Opa und der Düngerstreuer".

    Auch auf dem Schneider-Hof hält langsam das Frühjahr Einzug, so dass der baldige Einsatz des Düngerstreuers bevorsteht. Um an den Düngerstreuer zu gelangen, hob Opa zunächst einen guten Ster Brennholz zu Seite, den er im Herbst feinsäuberlich in ein altes Metallgestell geschichtet hatte. "Sakrament, is die Garage vollg'stopft!", beschwerte sich Opa auf dem Deutz.

    "Da muss aber noch mehr raus, Opa. Warum hast'n den Streuer auch so weit hinten reing'stellt?! Des meiste davon könnten wir auch gleich zum Sperrmüll fahren.", stichelte Sepp mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

    "Red ned so dumm daher, du Lausbub!", kanzelte Opa seinen Enkel ab. Wäre Opa nicht so ruckartig mit dem kleinen Deutz herumgekurvt, hätten wohl alle Scheite die Aktion gut überstanden. Aber durch seinen Fahrstil verabschiedeten sich drei Scheite auf den Boden. "Heb lieber die Holzscheidl auf, die da runterg'fall'n sind.", gab Opa daher Anweisungen an Sepp.

    Sepp holte den Deutz-Fahr, der in der Werkstatt untergestellt war, während Opa sich bereits in Richtung Tenne begab.

    "Was will der Bub mit'm großen Deutz?", wunderte sich Opa, der den 60er Güldner holen wollte, um damit die Presse aus der Garage zu ziehen.

    "Hauptsach' jede Maschine wird für irgendeinen Schmarrn behalten. Nix wegwerfen... des nennt der Alte dann wirtschaftlich.", murmelte Sepp kopfschüttelnd, als er die Claas Markant an den Deutz-Fahr kuppelte.

    Opa tuckerte derweil gemütlich hinunter zur Garage - bis er plötzlich stockte... "Herrgott, was macht'n der Sepp da?! Eine Presse vorne am Bulldog anhängen - so eine Schand'; wie schaut'n des aus?! Was soll'n da die Nachbarn denken?!", tobte Opa auf dem Güldner

    Sepp, der von Opas Wutanfall (noch) nichts mitbekam, zog inzwischen die Presse aus der Garage. Dann hielt ihn Opa an und wollte gerade ansetzen, was Sepp denn einfalle so mit der Presse umzugehen. Vor allem aber wollte er ihn darüber aufklären, was wohl die Nachbarn zu einer solchen Aktion sagen würden - ein Schneider hat schließlich Vorbildfunktion im Ort.

    Aber Sepp war schneller: "Eine gute Idee, gell Opa! Dadurch, dass ich die Presse vorne angehängt hab', ist des Rangieren viel einfacher und wir können die Presse dann oben in der Tenne besser platzieren. Is doch super, findest ned? Aber sag, was hast'n du eigentlich mit dem Güldner vor?" Opa schaute verwundert und staunte über Sepps pragmatischen Einfall - wieso war er nicht mit all seiner jahrelangen Praxiserfahrung auf diese Idee gekommen? "Ja! Ähh freilich, Sepp! Des mit dem Anhängen vorne in die Ackerschine wollte ich gerade auch vorschlagen ... so haben wir des früher natürlich immer schon g'macht. Gut, ich bin auch in der Lage, die Presse rückwärts einwandfrei zu rangieren, aber für dich is des so bestimmt einfacher. Naja ... und was den Güldner angeht ... ähh, mit dem wollen wir doch den Streuer fahren, oder?", bog Opa sich seine Argumentation zurecht und erntete ein zustimmendes Nicken von Sepp.

    Sepp schob schließlich die Presse zur Tennenauffahrt, während Opa die Treppe nahm, um in der Tenne Platz für die Presse zu schaffen. Er hatte sich über die Wintermonate damit beschäftigt, einen alten Güldner G 50 zu restaurieren, und um die Werkstatt nicht zu blockieren, richtete er sich ein kleines Werkstattprovisorium im hinteren Eck der Tenne ein. Hier sollte nun die Presse geparkt werden.

    Daher räumte Opa das Werkzeug, seine "Schalbrett-Werkbank" sowie einige Bauteile zur Seite und konnte zugleich testen, ob der G 50 nicht nur schön ausah, sondern sich auch bewegen ließ.

    Ob der Güldner G 50 anspringt und es die beiden noch schaffen, den Düngerstreuer zu bergen, seht ihr im nächsten Teil.;)

    Ich hoffe, es gefällt euch bis hier hin.

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

  • Wieder eine feine Geschichte von unserem Tobi ! Mit Humor und Sachkenntnis und sehr viel Liebe zum Detail! KLASSE Tobi!! Hoffentlich springt der alte G50 an, nicht das ich noch in Gewährleistung geh´n muß ;)….! Aber der Opa, der alte Fuchs machts des scho !!

  • Das freut mich - vielen Dank!

    [...] Wo ist denn eigentlich der Eicher geblieben, habe ich da irgendwas verpasst?


    Eine stabile Hofflotte habe ich eigentlich nicht, wobei der große Eicher inzwischen tatsächlich überwiegend in der Vitrine steht.

    [...] Hoffentlich springt der alte G50 an, nicht das ich noch in Gewährleistung geh´n muß;) [...]


    Tja, Alois, wenn er nicht anspringt, musst du mir wohl deinen G 50 mit Allrad und Frontlader überlassen.

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

  • Hallo zusammen,

    für die tollen Beiträge möchte ich mich bei euch bedanken und euch auch gleich den Abschluss der Story liefern.

    "Perfekt, der läuft wie ein 1er!", freute ich Opa über den fahrbereiten Güldner, den er nun in den vorderen Teil der Tenne lenkte (Glück gehabt, Alois! :D).

    Inzwischen wartete Sepp schon vor der Tenneneinfahrt darauf, dass Opa ihn einfahren ließ.

    Opa parkte den Güldner neben den Hoflader und wandte sich anschließend Sepp zu: "So, Sepp, jetzt kannst reinfahr'n. Der Weg is frei und hint'n is genug Platz für die Presse."

    Während Sepp in der Tenne herumfuhrwerkte, kutschierte Opa den kleinen Deutz vor die Hochsilos, um dort das Heckgewicht abzustellen.

    Drinnen rangierte Sepp die Presse vorsichtig an den ehemaligen "Güldner-Standort".

    Auch draußen wurde kräftig rangiert. Opa hatte das Gewicht abgesetzt und anstatt rückwärts die Auffahrt hinunterzurollen, wendete er den Deutz gekonnt auf engem Raum.

    Nachdem er unten wieder angekommen war, zog er den Kettenförderer aus der Garage, um endlich an den Düngerstreuer zu gelangen.

    Sepp holte den Hubwagen und transportierte damit die Palette mit dem Düngerstreuer nach vorne.

    Ein paar Tage später ...

    Hoffentlich war für jeden was dabei.

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

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