Für meine neuen Großflächenplatten hab ich überlegt, wie man den Fugenverguss möglichst einfach und realistisch nachbilden kann, ohne die Gefahr, die Fläche mit irgendeiner Farbe zu bekleckern. Das Ganze funktioniert aber nicht nur bei den Platten. Auch Ortbetonflächen haben Fugen, die erst das charakteristische Bild ausmachen.
Wie so oft kam dabei der Zufall zu Hilfe. Diesmal in Form von Lederband mit 1mm Durchmesser, wie es zur Herstellung von Schmuck verwendet wird. An einer kleinen Präsentationsfläche habe ich das gleich mal ausprobiert. Es müsste aber analog auch bei aufgespachtelten Flächen funktionieren.
Zunächst habe ich die Platten mit 1mm Abstand aufgeklebt (Holzleim). Als Abstandshalter wollte ich eigentlich Poly nehmen, hatte aber auf die Schnelle nur zwei Alu-Winkelprofile mit 1mm Materialstärke zur Hand. Bei einer gespachtelten Flächen müssten die Fugen in die noch weiche Oberfläche eingedrückt werden.
Alle Platten sind aufgeklebt. Jetzt muss der Kleber aushärten, damit sich die Platten beim Eindrücken der Schnur nicht wieder verschieben.
Die Lederschnur wird einfach in die Fugen gedrückt. Das geht mit dem Fingernagel oder auch mit einem Werkzeug mit einer schmalen, aber nicht allzu scharfen Klinge. Das Leder hat den großen Vorteil, dass es nicht elastisch ist.
Fertig.
Ich finde, die Oberflächenstruktur des Leders passt ganz gut als Bitumenvergussmasse.
Es ist zwar etwas Gefummel, aber sieht schöner aus als eine glatte graue Fläche oder Platten, die dicht an dicht verlegt sind.