Schneider-Hof: Das Ende, S. 131

  • Zitat von jaydee62;427595

    Hallo Tobias,

    wieder einfach klasse, sogar meine Frau ist begeistert von Deinen Bildergeschichten! Freue mich schon auf die nächste!;)

    Das freut mich, Roland.

    Nachdem hier einige Zeit Pause war und nun zwei "neue" Anhänger auf dem Schneider-Hof im Einsatz sind, habe ich mal wieder eine Bildergeschichte erstellt. Sie umfasst zwei Teile - viel Spaß beim ersten...

    Viel Brennholz und der Besuch vom Faulhaber

    Für Opa und Sepp stand in der letzten Zeit vor allem Waldarbeit auf dem Programm. Nach vier Tagen Schwerstarbeit im Forst konnte Sepp endlich einen Teil der Ausbeute zum Hof karren. Hierfür diente ihm sein Doppelgespann aus Einachsanhänger und Langholzwagen, das er mit dem großen Deutz bewegte.

    Die langen Stämme sollten nach Opas Anweisung im leeren Fahrsilo zwischengelagert werden, weshalb Sepp den Langholzanhänger ins Silo zog.

    "Sepp, wart' noch mit dem Abladen! Des kannst du noch ned allein!", rief Opa seinem Enkel zu, als er mit dem Hoflader ca. 15 Minuten nach Sepp in die Hofeinfahrt bog.

    Opa parkte den Hoflader vor dem Werkstattor und begab sich zu Sepp ins Fahrsilo. "Sepp, bring mal die Zugkett'n her und schnall's um die Stämme, damit uns die ned runterkugl'n, wenn wir die Rungen runterklapp'n.", gab Opa Anweisungen. Dann begab er sich auf den Anhänger, um die Sicherungsketten zwischen den Rungen zu lösen.

    Nachdem Sepp die Stämme mit der Kette fixiert hatte, klappe Opa die Rungen nach unten. "Pass bloß auf, Opa! Ich find' des richtig gefährlich, was wir da immer mit dem alten Maschinenkraffl mach'n. Meinst ned, wir sollten mal in einen schönen, modernen Rückewagen mit Kran investieren?!", brachte Sepp seine Bedenken zum Ausdruck und versuchte, endlich seinen lang ersehnten Wunsch nach einem Rückewagen durchzusetzen.

    "Spinnst du bissl!", fauchte Opa seinen Enkel an. "Ich schmeiß' doch s'Geld ned zum Fenster raus! Der Langholzanhänger is top in Schuss und da is noch nie... also, zumindest nie irgendwas wirklich ernstes passiert. Den modernen Mist kannst dir abschminken und damit basta! Jetzt schau lieber, dass du paar Unterleghölzer herbringst. Und beeil dich bissl, ein Holzkunde kommt später noch vorbei.", wischte Opa das Thema Rückewagen vom Tisch.

    "So, Bub, damit du des jetzt alles mal lernst, machst du am besten gleich mal selber die Zugkett'n auf", wies Opa seinen Enkel an. Zugkette - das war sicherlich ein sehr zutreffender Begriff. Denn die Kette stand durch die nach unten ziehenden Stämme mächtig unter Spannung. Somit war es kein Wunder, dass das Öffnen Sepp übernehmen "durfte" und Opa ein paar Schritte hinter den Traktor in Deckung ging. Glücklicherweise ging alles gut.

    "Ahh, da is er ja endlich, der Faulhaber Alfons! Schau, da hinten is des Holz, des du b'stellt hast.", begrüßte Opa seinen Stammtischbruder, der gerade mit seinem durchgerosteten GT und einem halb kaputten Autoanhänger auf den Hof gefahren war und dann im Schleichtempo zu den beiden Holzarbeitern trabte. "Den Faulhaber kennst ja, Sepp: große Klappe, aber nix dahinter. Dem faulen Strick dreh' ich des lästige Bruch- und Abschnittholz mit den vielen Ästen an.", tuschelte Opa seinem Enkel zu und ging mit Alfons zum Hoflader.

    "Da schau her, Alfons: des is bestes Schneider-Qualitätsholz - und es ist relativ billig. Ich lad's dir gleich auf deinen Hänger.", pries Opa das zu verkaufende Produkt scheinheilig an. Alfons aber legte seinen Arm auf die Schaufel und hinderte Opa beim Wegfahren. Dann sprach er langsam: "Wart mal, Schneider... Hmm, des Holz, des schaut nach einem ziemlichen Glump aus... viel Bruch, ein Haufen Harz und massig Äste. Des will ich ned...


    ... Aber des auf'm Einachser würd' mir zusagen." Obwohl Opa noch mehrere Versuche startete, um Alfons das Bruch- und Abschnittholz schmackhaft zu machen, kippte er schließlich den Schaufelinhalt widerwillig und leicht verärgert ab. "Des andere Holz is aber um einiges teurer und bei dem gibt's auch keinen Stammtischrabatt!", raunzte Opa Alfons an.

    Opa wechselte von Schaufel auf Silozange, um die Stämme umladen zu können. Dann kletterte er auf den Anhänger. "Faulhaber, mach deinem Namen nicht alle Ehre und hilf mir gefälligst hier oben beim Aufladen!", rief Opa Alfons zu, der sich am Anhänger gemütlich anlehte. "Ach, bis ich da oben bin, bist du dreimal fertig.", winkte Alfons ab und dachte insgeheim: "Ich lass mich doch ned von dem herumkommandieren. Ich heiß' doch ned Sepp. Vielleicht mach' ich mich am Ende noch dreckig oder verletz' mich gar..." 

    Somit blieb die Arbeit bei Opa hängen, der seinem Ärger über Alfons mit einem aggressiven Fahrverhalten Luft machte. Alfons ruhte sich am Anhänger aus, begutachtete sein Holz und sah sich dann auf dem Hof ein wenig um.

    "So, des Holz is jetzt auf deinem windigen Anhänger und bissl was is vorne auf'm GT - billig wird's ned...", informierte Opa. Über den Preis staunte Alfons nicht schlecht, aber vermutlich wäre ihm Opa an die Gurgel gegangen, hätte ihn Alfons gebeten, das Holz wieder abzuladen - daher bezahlte Alfons brav. "Wer sägt und spaltet dein Holz überhaupt? Du wirst es ja kaum selber machen...", frage Opa schnippisch. "Du, mein Sohn is ab übermorgen für zwei Wochen bei uns auf Urlaub.", eröffnete Alfons seinen Plan und fragte dann weiter: "Is des Bauholz zu haben? Wenn mein Sohn schon da ist, könnte er ja glatt die Holzterrasse vor'm Haus erneuern." "Darauf freut er sich bestimmt, Faulhaber!", meinte Opa grinsend und sprach weiter: "Wenn der Preis passt, is bei mir viel zu haben..."

    Sepp war inzwischen mit dem Abladen des Langholzanhängers fertig und klappte die Rungen hoch. "Sepp!", sagte Opa, der sich von Alfons gerade verabschiedet hatte und nun die Arbeit seines Enkels unter die Lupe nahm: "Der Alfons: faul wie Oskar und ebenso leichtgläubig. Zwar wollt' er des Bruch- und Abschnittholz ned, aber unten in sei'm Hänger wird er's - oder besser sein Sohn - doch finden. Tja, wenn man ned mithilft... Bezahlt hat er schon... hehehe. Und morgen holt er noch Bauholz ab. Selbstverständlich habe ich des auch gleich kassiert, damit er uns ned abspringt, wenn er die im Vergleich billigen Preise in den Baumärkten sieht. Wie man mit den fetten Balken eine Terrasse baut, is mir ein Rätsel, aber des kann uns wurscht sein!" 

    Opas anfänglicher Ärger über Faulhabers Verhalten war wegen der guten Geschäfte und der Freude über seine eigene Pfiffigkeit wie weggeblasen.

    Teil II folgt...

  • Zitat von Guki;434084

    Hallo Tobi,

    mit großer Freude habe ich mir gerade den ersten Teil der Geschichte angesehen und bin begeistert

    Tolle Story, sehr schöne Modelle und sensationelle Bilder. Da stimmt wieder jedes noch so kleine Detail.

    Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil:D

    Genau so ist es

  • Wow Tobi, das ist ja mal wieder eine erstklassige Geschichte. Wahnsinn wieviel Mühe du dir allein mit den Texten machst. Dazu dann noch die tollen Fotos. Ganz zu schweigen von den Modellen, die Hänger sind richtig toll geworden und kommen hier super zur Geltung. bin gespannt was im 2. Teil passiert.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die positive Resonanz. Es ist schon immer einiges an Aufwand, bis so ein Ding fertig ist. Es freut mich daher umso mehr, dass euch die Bildergeschichte gefällt.

    Der zweite Teil kommt heute Abend oder spätestens morgen.

    Viele Grüße aus Bayern

    Tobias

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