Christoph ´s Sammlung / Update Seite 35 "Renault"

  • Und weiter geht es mit einem 1:16 Brummer. Auch dies ein Modell, mit dessen Original ich sehr viele schöne-, aber auch eine sehr blutige Erinnerung verbinde :o. Der Magnum 7140 !
    Als absehbar war, dass die Defekte an dem Schlüter gravierender sind als gedacht, und das Ganze auf einen lange andauernden Gerichtsprozess herauslaufen würde, musste Ersatz her. Der Schlüter wurde ein letztes Mal repariert und dann in die Scheune gestellt. Lediglich ganz leichte (niedere) Arbeiten, wie das Ziehen des Saatwagens durfte er noch verrichten. In dieser Leistungsklasse war die Auswahl damals recht dünn. Und so wurde im Spätsommer´91 der große Magnum beschafft (WZL-P 125). Vorher musste übergangsweise der 615er Fendt den großen Kvernland ziehen, nachdem dort 2 Schaare abgebaut wurden. Und wo die Chefs schon mal beim Einkaufen waren, tauschten sie auch gleich die beiden JD 4650 gegen zwei 7120er Magnum für ihre Betriebe in Niedersachsen. Mit einem dieser 7120 habe ich aber nur einmal, bei der weiter vorne geschilderten Kartoffelernte gearbeitet.
    Als Dank für diesen "Großeinkauf" gab es von Case Deutschland für alle drei Gesellschafter eine Reise in die Staaten, mit Werksbesichtigung in Racine.
    Von dieser Reise haben sie mir das gezeigte rote Magnum Basecap mitgebracht. Heute in Zeiten des www sicher nicht der Rede wert. Aber ich als "Ostler" war damals richtig stolz darauf.
    Und der Magnum wurde beim Stoppelumbruch in den folgenden Jahren sozusagen mein "Stammschlepper". Im gesamten Sommer 1992 habe ich ihn mit der 5 Meter Brix Scheibenegge, und einem farblich gleichen Brix Cambridgewalzenzug dahinter gefahren. Das war ein beeindruckendes Gespann (leider habe ich davon keine Bilder ).
    Die drei folgenden Bilder sind aus dem (sehr nassen) August 1993. Der Schlag ist ca. 90 ha groß, und sollte genau quer zur bisherigen Bearbeitungsrichtung gescheibt werden. Das war eine echt üble Stuckelei . Davon lasse ich mir auf den Bilder natürlich nichts anmerken, sonder posiere saucool mit eiskalter Coke vor Mutti 8-)8-)8-).

  • Nachdem der Schlag zu 3/4 gescheibt war wurde es dann zeitlich eng, da dort Raps gebaut werden sollte. Der Magnum kam vor den Pflug und pflügte den gesamten Schlag wieder in der ursprünglichen Bearbeitungsrichtung.

    In den Herbstferien ´93 entstanden dann die folgenden Bilder. Diesmal vor der Spatenrollegge.

  • @ Moritz und Benny

    also ich bin aus dem Osten aber meine Eltern sind streng katholisch und waren nicht sehr linientreu. Deshalb kam die Wende für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich bin übrigens Jahrgang 6/1978. Durch etwas Glück konnte ich schon mit 15 die damalige Klasse 5 (glaube ich war das) machen. Dafür bekam ich einen "vorläufigen Fahrausweis", den man alle drei Monate verlängern lassen musste. Auf dem Betrieb gab es zwar keinen einzigen Schlepper der in diese Klasse passte (entweder war das zul. Gesamtgewicht oder die b.b. Höchsgeschwindigkeit zu hoch). Aber ab da wude mein Treiben wenigsten "halb" legal :D.

    Im Gegensatz zu den beiden 7120ern hatte der 7140 keine Druckluftanlage. Trotzdem habe ich in dieser nassen Ernte 1993 mehrmals zwei volle Wagen mit ihm zum Hof gezogen. Das lief dann so: mit dem 1000er (der draußen vor dem Dieselwagen stand) die Kessel befüllt. Dann Schläuche ab, Magnum davor, Hängerbremsen gelöst und ganz vorsichtig und vorrausschauend heimgezuckelt :o. Besonders spannend war noch mal die Zufahrt zum Betrieb. Diese liegt nämlich nach einer Brücke, genau in dem Gefälle nach rechts abbiegend. Einem Angestellten hat es an dieser Stelle mit zwei vollen Wagen, trotz Druckluftbremsanlage, schon mal das MB Trac Heck weggeschoben. Aber mir kam bei diesen Aktionen auch das Getriebe des 7140 zugute, dass völlig ohne Kupplung geschaltet wurde. Bitte nicht falsch verstehen. Es geschah alles mit dem Wissen der Chefs und unter größter Vorsicht (schließlich wollte ich keinesfalls Schaden anrichten). Trotzdem würde ich solche Aktionen heute nicht mehr machen.

  • @ Volker,

    macht nichts, ich bin selber auch manchmal (zu) schreibfaul. Aber ich sehe ja an den Hits das es doch den ein oder anderen interessiert .

    Auch die folgenden Bilder sind am gleichen Tag entstanden. Nachdem der Schlag fertig war ging es tanken. Und dann mit der Spatenrollegge auf den Plan den ich vorher quer gescheibt hatte. Die Chefs wollten das Stück unbedingt eben bekommen. Deshalb kam nach dem Pflügen ein Arbeitsgang mit dem Germinator (Foto davon hier auf Seite 4) und dann noch einmal mit der Spatenrollegge. Erst danach wurde (etwas verspätet) der Raps gedrillt.

    Mit dem Motiv des rechten Prospektes habe ich mir in den damals aufkommenden Shirt Shops sogar mal einen Pullover bedrucken lassen und bin so zur Schule gegangen (aus heutiger Sicht völlig peinlich ).

  • @ Lucas

    freut mich wenn´gefällt. Nimm es mir nicht übel, aber die aktuelle Magnum Serie ist mit optisch etwas zu frontlastig. Da gefallen mir Deine Kanada Schlepper viel viel besser (und nicht nur die, auch euer Wartungspickup ist der Hammer ).

    Ein blutiges Erlebnis mit dem Magnum hatte ich im Spätherbst ´93. Es war ein diesiger Samstag und ich war mit dem zweiten Durchgang Rapsstoppelumbruch beschäftigt. Ich bemerkte schon seit einigen Umläufen die Herde unserer örtlichen zwei Schäfer. Die kamen aus Richtung des Freibades angetrottet (gelber Pfeil) und näherten sich stetig dem Bahndamm, der etwa 5 - 6 Meter höher als das Feld lag. Das ich keinen Schäfer sah war nicht ungewöhnlich. Die tarnten sich normalerweise immer recht gut. Nur das kein Hund in der Nähe war hätte mir im Nachhinein auffallen müssen. Aber die Tiere blieben als Herde zusammen und so dachte ich mir nichts und zog meinen Bahnen. Erst als die ersten Tiere die Steigung erklommen und auf die Schienen liefen wurde mir klar, dass hier etwas nicht stimmte. Ich (roter Pfeil) habe zwar noch die Scheibenegge ausgehoben, um schneller an den Feldrand zu kommen. Aber da war es schon zu spät. Die Herde wurde von einem Personenzug erfasst (weißer Pfeil) der aus Richtung Halberstadt kam. Ich traf zur gleichen Zeit ein, als der Zug zum Stehen kam. Es war eine riesengroße Sauerei. Alle Fahrgäste haben aus den Fenstern geschaut und der Zugbegleiter hat mich angeschrienen, was mir einfällt meine Schaaf auf die Schienen zu treiben. Ich habe abgehängt und bin ins Dorf zur Post gefahren. Dort wohnte einer der Schäfer. Der sah das ganze recht locker, holte erst einmal seinen Partner und dann den "Barkas" Transporter aus der Scheune. Danach machten sie sich ans Aufräumen. Insgesamt waren elf trächtige Muttertiere und diverse Lämmer zu beklagen. Den Erlärungen der beiden Schäfer zufolge können Schaafe wohl relativ schlecht sehen und laufen nur dem Futter hinterher.

    Die Schäfer veranstalteten jedes Jahr vor Weihnachten ein Lammessen für die Bauern, über deren Felder sie nach der Ernte ziehen durften. Und in dem Jahr hatte so ziemlich jeder Teilnehmer einen dummen Spruch für mich parat ;).

    Kurioserweise geschah der Vorfall nur ca. 100 Meter entfernt von der Stelle (blauer Kreis), die meinen Heimatort 1967 durch das schwerste Zugunglück der DDR weltbekannt machte.

    Aber zurück zum Modell. Bestellt habe ich es als die Replicagri Neuheiten schon bekannt waren. Ich konnte einfach nicht mehr warten und habe es nicht bereut. Ich kaufe mir den Magnum natürlich auch in 1:32 in allen Versionen kaufen. Schön wenn Replicagri den Magnum bringt und es bei UH trotz der Ankündigung nicht klappt hat. So wird es dann sicher eine richtige HH geben .
    Ich werde mich diese Woche noch an einer Vorstellung versuchen. Man sollte aber bei der Beurteilung nicht vergessen, dass dieses Teil in den USA so um die 50,- Euro gehandelt wird und erst durch Zoll, Einfuhrumsatzsteuer und Versand auf einen dreistelligen Betrag kommt.

  • Hi Christoph,

    ich finde Deine kleinen Geschichten auch echt klasse bitte mehr davon !

    Aber warum hast Du den Magnum DEMO wieder zurückgegeben ? der ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, viel seltener als die normale Version ?

    Gruß Jan

  • @ Jan,

    ja schon, aber das Modell sollte dem Original so ähnlich wie möglich sein.

    Hier mal einige Neuzugänge aus den vergangenen Wochen. Der nicht enden wollenden Modellflut werde ich mit konsequenter Beschränkung auf Teile aus meiner Kinder-/ Jugendzeit begegenen. Ist gerade im Moment zwar etwas kostenintensiv (z.B. der Marge Ford), aber auf die Dauer sicher preiswerter.
    Der Quivogne Tiller ist schon "kastriert" und passt super an die original Fiat HH !
    Und wer sich noch fragt ob man die Neuauflage des 180-90 unbedingt braucht, ja !!! man brauchts sie, das Teil sieht einfach geil aus.

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